Seit Mitte 2019 geht der Kfz-Bestand leicht zurück – das ist aber nur eines der interessanten Details zum Autobestand in Stuttgart aus einer Analyse des Statistischen Amts der Stadt.
Stuttgart – Kaum jemand kennt sich so gut aus wie Uwe Dreizler, wenn es um Autos in Stuttgart geht. Der Mitarbeiter des Statistischen Amts der Stadt schreibt nicht nur die Zahlen zum Kfz-Bestand monatlich fort, er hat auch die Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren bis Mitte 2019 im Monatsheft seiner Behörde analysiert – mit interessanten Ergebnissen, die wir auf dieser Seite auszugsweise vorstellen.
Aber auch die aktuellen Zahlen haben es in sich. Seit Mitte 2019 geht der Bestand an Personenautos in Stuttgart nämlich leicht zurück. Mal um 1778 Autos wie im September 2019, mal nur um 142 Autos wie im Januar 2020. Momentan sind in Stuttgart 302 579 Pkw zugelassen, das sind wegen der Zuwächse im ersten Halbjahr 2019 etwas mehr als vor zwölf Monaten (301 832). Seit 2008 wuchs der Kfz-Bestand aber pro Jahr beständig um etwa 3000 Autos jährlich. Die zweite Jahreshälfte sei immer schwächer, sagt Dreizler. Deshalb müsse erst die Entwicklung in den nächsten Monaten abgewartet werden.
Während die Zahl der Autos mit den Antriebsarten Benzin, Hybrid, Plug-in-Hybrid und Elektro auch im vergangenen Jahr zugenommen hat, ging die Zahl der Diesel in den letzten zwölf Monaten um mehr als 10 000 zurück, auch im Januar gab’s ein Minus von 640. Von den 302 579 zugelassenen Autos sind 68,7 Prozent (207 756) Benziner und 26,9 Prozent (81 339) Diesel, die Autos mit alternativem Antrieb haben trotz hoher Zuwachsraten nur geringe Anteile: reine Elektroautos und Plug-in-Hybrid je 0,9 Prozent (2747 und 2652 Fahrzeuge), Hybrid 1,9 Prozent (5856 Autos). Bei den Neuzulassungen liegt ihr Anteil im Januar aber bei 16,7 Prozent.
Beliebtheit
Der Stuttgarter fährt deutsch. 72,4 Prozent der Autos kommen von einheimischen Herstellern, dabei liegt Mercedes (22,9 Prozent) vor Volkswagen (19,8) und BMW (9,3). Bei den Neuzulassungen tragen sogar 40 Prozent der Fahrzeuge den Stern, hinter Volkswagen belegt Porsche in diesem Ranking mit 12,8 Prozent den dritten Platz. Für Dreizler unterstreicht dies auch die Bedeutung von Eigenanmeldungen der Autobauer und großer Autohäuser. Das wird auch in einer anderen Statistik deutlich: Beim Motorisierungsgrad liegen die Stadtbezirke Möhringen und Zuffenhausen mit 917 und 613 Pkw je 1000 Einwohner vorne, weil in Möhringen und Zuffenhausen einige wenige Großfirmen (und Autobauer) ihre Firmenflotten angemeldet haben. Im Stadtbezirk Mitte gibt es 551 Pkw je 1000 Einwohner, was ungewöhnlich hoch ist für einen Innenstadtbezirk. Aber auch das liegt an den Firmenfahrzeugen: In Mitte gibt es mehr als 2000 gewerbliche Halter.
Der Motorisierungsgrad ist in den einzelnen Stadtteilen Stuttgarts unterschiedlich ausgeprägt, auch wenn man die gewerblichen Halter mit ihren Firmenflotten weglässt. Die Höchststände bei der Zahl der privaten Pkw pro 1000 Einwohner mit einem Wert von über 450 registrieren die Statistiker vor allem in den nicht gerade preiswerten Wohnlagen am Stadtrand – von Rotenberg über Uhlbach, Frauenkopf, Sillenbuch, Schönberg und Waldau bis zur Lenzhalde. Und was ist, wenn man einzelne Marken betrachtet? Die Stadtteile mit den höchsten Mercedes-Anteilen liegen im Osten Stuttgarts von Degerloch ins Neckartal hinunter, in der Innenstadt hat der Smart seine Hochburgen, die Volkswagen-Fahrer sitzen vor allem in den Filderstadtteilen, die Opel-Fahrer im Stuttgarter Norden und in den Neckarvororten.
Heute gibt es mehr als doppelt so viele Oldtimer wie vor zehn Jahren. Ihre Zahl stieg von knapp 2000 auf mehr als 5100. Oldtimer sind Autos, die vor mindestens 30 Jahren erstmals gefahren wurden und weitestgehend im Originalzustand sind. „Die starke Zunahme hat mehrere Ursachen“, sagt Dreizler: „Immer mehr Fahrzeuge erreichen wegen der technischen Voraussetzungen – zum Beispiel Rostschutz – das Alter, Oldtimer erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, sind als Wertanlage gesucht, bekommen steuerliche Vergünstigungen und Ausnahmegenehmigungen wie die Einfahrt in die Umweltzone.“ Aber auch die „Youngtimer“, das sind Autos, die (noch) keine Oldtimer, aber älter als 20 Jahre sind, tauchen im Kfz-Bestand immer öfter auf. Ihre Zahl hat sich seit dem Jahr 2008 auf fast 19 000 verdreifacht.
In Stuttgart ist die Zahl der Autos seit 2008 um mehr als 32 000 gestiegen, aktuell gibt es rund 224 000 private und 78 500 gewerbliche Halter. Die Zahl der privaten Pkw ist in den vergangenen zehn Jahren um zehn Prozent gestiegen und entspricht in etwa der Einwohnerentwicklung. Allerdings nahm die Zahl der gewerblichen gemeldeten Pkw um 19 Prozent zu. Die privaten Autobesitzer sitzen am Steuer von ungefähr 43 000 Volkswagen, mehr als 41 000 Mercedes (und gut 8000 Smart) und immerhin noch rund 18 000 BMW, 16 300 Opel, 13 500 Audi und 10 300 Ford. Die Fahrer anderer Marken können sich dagegen als Exoten fühlen: Mitte 2019 waren 110 Tesla und 113 Ferrari gemeldet, auch die Fahrer von Lexus (215), Lancia (240), Daihatsu (310), Chrysler (346) und Saab (400) sind ziemlich exklusiv unterwegs.
Auf Stuttgarts Straßen geht es vielleicht bunt zu, aber nicht besonders farbig. Drei Viertel der Autos sind entweder Silber/Grau (35 Prozent), Schwarz (27 Prozent) oder Weiß (16 Prozent). Aufsteiger ist dabei Weiß. „Diese Farbe hat mit einem Plus von 14 855 Autos oder 45 Prozent seit dem Jahr 2014 am stärksten zugenommen“, sagt Dreizler. Mit rund elf Prozent ist Blau noch relativ häufig vertreten, dann folgen Rot (6,8 Prozent), Grün, Braun und Gelb mit rund zwei Prozent. Lila und Orange rangieren mit rund einem halben Prozent am Ende der Farbskala. In der oberen Mittelklasse dominieren Silber/Grau und Schwarz, bei den Klein- und Sportwagen ist es etwas bunter. Das typische Stuttgarter Auto ist ein graues Fahrzeug der Kompaktklasse. „In Stuttgart gibt es 9097 silberne oder graue VW Golf“, sagt Dreizler.
Die Anzahl der privaten Autos ist mit 367 pro 1000 Einwohner in den vergangenen zehn Jahren ziemlich konstant, stellt Dreizler fest. Allerdings ist die Entwicklung in den Altersgruppen während dieser Zeit ziemlich unterschiedlich. Sie nimmt bei den unter 50-Jährigen ab: von 561 auf 518 bei den 40- bis 50-Jährigen, von 431 auf 389 bei den 30- bis 40-Jährigen und von 141 auf 132 bei den unter 30-Jährigen. Eine Zunahme gibt es aber bei den Älteren: bei den 50- bis 60-Jährigen von 604 auf 634 Autos je 1000 Einwohner und von 585 auf 671 bei den über 60-Jährigen. Weil die Altersgruppen nachwachsen, werde der bei den Jüngeren feststellbare Trend zu weniger Autos auch bei den älteren Altersgruppen ankommen, meint Dreizler: „Das führt zu einem Rückgang der Anzahl der privaten Personenkraftwagen.“
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